Die ersten Tage eines neuen Jahres sind auch die Zeit, in denen man beginnen muss, die getroffenen guten Vorsätze in die Tat umzusetzen. Den Krankenkassen in Deutschland kann man da nur wünschen, dass sie das Jahr 2012 dazu nutzen werden, die bei ihnen auflaufenden Verwaltungskosten drastisch zu verringern, denn es kann eigentlich nicht angehen, dass inzwischen etwa 25% der Gelder, die die Versicherten aufbringen, nicht der medizinischen Versorgung dienen, sondern dem Betrieb der Verwaltung. Und den Leistungserbringern, die nach den nun veröffentlichten Zahlen sich an 18 Milliarden EUR versteckten Verwaltungskosten massgeblich beteiligen, ist zu raten, sich dringend in den anstehenden Vertragsgesprächen dafür einzusetzen, diese Belastungen massiv zu verringern.
Herr Rosin-Lampertius, der Geschäftsführer der GO GmbH, schreibt:
„Wie der „Spiegel“ in seiner neuesten Ausgabe berichtet, haben die Verwaltungskosten bei den Krankenkassen inzwischen gigantische Ausmaße angenommen. Dabei zitiert der „Spiegel“ aus einer Studie der Unternehmensberatung A. T. Kearney: so betragen die Gesamtkosten, die für Verwaltung aufgewandt werden, rund 23 Prozent der Gesamtausgaben. Im Gegensatz zur üblichen Herangehensweise, bei der in aller Regel nur die internen Verwaltungskosten der Krankenkassen erfasst werden, wurden diesmal auch die Verwaltungskosten hinzugerechnet, die die Kassen den Leistungserbringern aufdrücken. Neben den offiziellen Verwaltungskosten von 9,5 Milliarden Euro kommen dadurch noch nirgendwo erfasste Kosten in Höhe von weiteren 18 Milliarden Euro hinzu.
So müssten beispielsweise Krankenhausärzte 37 Prozent ihrer Arbeitszeit mit Verwaltungsaufgaben verbringen und auch die komplizierten Abrechnungsverfahren in anderen Bereichen seien wahre Kostentreiber.
Daher verwundert es auch nicht, wenn hier die genannte Unternehmensberatung gewaltige Einsparpotentiale sieht. Durch schlankere Strukturen, so die Studie, könne der Beitragssatz von derzeit 15,5 auf 14,2 Prozent gesenkt werden, was einem Einsparvolumen von rund 13 Milliarden Euro entsprechen würde.
Für die Studie wurden rund 6000 Ärzte, Apotheker und Sanitätshäuser befragt.
Machen Sie sich aber keine Hoffnung auf einen ernstzunehmenden Bürokratieabbau, denn im Kassenapparat sitzen Menschen, die kein Interesse daran haben, dass ihr Job wegfällt.“
Photo: www.pixelio.de
Frank Georg Bechyna
9. Januar 2012
Sehr geehrter Herr Scherer :
(1)
Die Verwaltungspaläste aller Krankenkassen sprechen Bände über deren mitgliederorietiertes Arbeiten .
(2)
Die Qualität der Mitarbeiter /-innen der GKV – Versicherten ist zum Teil katastrophal schlecht .
Diese Aussage kann ich – selbstverständlich – beweisen . es ist sogar nachweisbar so, dass rechtliche Ansprüche eines Mitgliedes gegenüber einer GKV ( hier : TK ) vorsätzlich erst gar nicht bearbeitet werden .
Dabei sind die durchsetzbaren Rechtsansprüche z. B. auf der Seite der “ Deutschen Gesellschaft für Soziale Psychiatrie “ für jeden nachlesbar .
Die Kassen – Vorstände rechnen nicht damit, dass ein ;Mitglied der Nicht – Privaten sich auf diesem Gebiet auskennt . oder via Fachanwalt sachkundig macht .
(3)
Die reinen Verwaltungstätigkeiten eines Klinikarztes kann man nicht für alle Fachgebiete mit 37 Prozent angeben .
Dieser “ Verwaltungsaufwand “ ist eng mit der seit 30 Jahren bestehenden “ Verrechtlichung der Medizin “ verbunden . )siehe : A Laufs . Arztrecht , A Laufs : jährliche Berichte in der NJW ; Geiß / Greiner : : Arzthaftpflichrecht – alle C H Beck – ) .
Niedergelassene Kollegen , aber auch etwa Kolleginnen / Kollegen bei der Bundeswehr , sind verpflichtet zu einer sorgfältigen Domumentation . Dazu kommen Dokumanetationen bei den Arzneimttelverordnungen ( Stichwort : Arzneimttelregresse ) .
(4)
Dass die GKV – Verwaltungen rund 25 % aller Beiträge für “ Verwalungstätigkeiten “ ausgeben ist unverantwortlich .
Der Hinweis sei gestattet , das die PKVen sicherlich auch primär daran interessiert sind , Netto-Renditen zu erwirtschaften .
Meines Wissen ist nicht bekannt , wie hoch z. B. die BKKen in den Pritaversicherungen ( etwa bei der DKV AG , Köln ) im Verhältnis zu der DKV AG selbst als Privatversicherer in den Verwaltungskosten dasteht .
(5)
Der Untergang von einigen GKVen ist primär eine Frage des Missmanagements in den Versicherungen .. .
(6)
Aus der aktuellen Diskussion über den Wechsel von PKVen zu GKVen ( dies vor allem ) können wir schliessen, dass es die meisten Verträgeschliessenden nicht bedacht haben, das die Renten bei weitem niedriger sind als die stets steigenden Beiträge für die PKVen .
(7)
Beamte , die Angestellten des sog. öffentlichen Dienstes verschlingen Milliarden .
Dies wird auf ewig, weil “ sytemrelevant “ , verschwiegen .
Kein Wirtschaftsunternehmen könnte sich solch einen überflüssigen Wassserkopf leisten .
Mit besten Grüssen
Frank G. Bechyna
derblauweisseder_blauweisse
13. Januar 2012
Es wird einfach Zeit, dass auch die Presse mal etwas kritischer hinter die Kulissen blickt. Allerdings sind ja auch die Marketingausgaben bei diversen Kassen exorbitant angewachsen und da verwundert es dann nicht, wenn sich Teile der Medien einfach gerne zurückhalten.
Herr F.G. Bechyna, sie sprechen mir aus der Seele. Es gibt dutzende von haarsträubenden Beispielen die man noch ergänzen könnte!
Beste Grüße
Jörg Selan
Frank Georg Bechyna
16. Januar 2012
Es hat selbst mich fast umgehauen, als ich im Heft 1/2 vom 9. Januar 2012 des Deutschen Ärzteblattes gelesen habe, das ein Versicherungsmakler bisher 18 Monatsprämien bekommen hat , wenn er eine “ Vollkrankenversicherung “ bei für eine PKV abgeschlossen hat .
Der Artikel von Jens Flintrop “ Hausgemachte Probleme “ ist auch deswegen höchst interessant, weil die “ Abschlussaufwendungen “ in der PKV 2,65 Millioarden Euro betragen haben ( 2010 ) und alle ambulanten ärztlichen leistungen nur 5,24 Milliarden euro ausmachten ( 2010 ) .
Herr Flintrop schreibt über “ Provisionsexzesse “ ; die Fakten hätten die Behauptungen der PKVen , dass alleine die hohen Arzthonorare Schuld seinen an den Beitragerhöhungen , eindeutig widerlegt .
Fakt ist, dass es 142 800 Nichtzahler in der PKV gibt . Säumigen Zahlern, so Jens Flintrop aaO , darf seit 2007 nicht mehr gekündigt werden .
Die beiden grössten PKVen sind die DKV und die Central .
Frank G. Bechyna
Frank Georg Bechyna
20. Januar 2012
Ein Nachtrag :
Nachdem wir jetzt wissen, dass die “ Rechte der Patienten “ ab 1 Januar 2013 massiv gestärkt werden ( sollen ) bleiben – natürlich – viele Fragen offen :
(1)
Was ist eine schwerer Behandlungsfehler ( es heisst nicht mehr Kunstfehler im übrigen ) ?
Wer stellt diesen wie fest ? In welchem Zeitraum ?
(2)
Welche Unterstützung(en) kann der GKV – Versicherte konkret von seiner Krankenkasse erwarten ?
Einzig die Deutsche Gesellschaft für Sozial – Psychiatrie ( DGSP ) hat dazu seit langem Verbindliches über ihrer Webseite geschrieben .
(3)
Der Unterzeichnende hat heute auf konkrete Anfrage von Frau Beate Merk, bayerische Ministerin der Justiz , einen ebenso langen wie substanzlosen Antwortbrief bekommen. im Rahmen der Problematik des Betreuungsrechtes .
Diese bayerische CSU – Staatsministerin Merk weiss nun nachweibar gar nicht, welche Pflichten die Bundesrepublik Deutschland international seit Jahren eingegangen ist . Aber sie setzt sie nicht um .
(4)
Patientenrechte bei deren Vermutungen , dass ein Behandlungsfehler vorliegen könnte , sind seit rund 30 Jahren durch intensive Lektüre der Fachliteratur ( etwa . Laufs ; Ulsenheimer et al. ; Geiß et al. – alle C H Beck , München ) verstehbar gemacht worden .
Im Zweifelsfall lohnt sich die Konsultation eines Rechtsanwaltes immer .
(5)
Lange eigene Briefe an die Schlichtungsstellen der Ärztekammern halte ich für nicht sehr effizient .
(6)
Völlig unklar bleibt , welche konkreten Hilfen derzeit die GKVen zu leisten im Stande sind .
Auf eine schnelle und kenntnisreiche Hilfe durch die GKVen wird der Versicherungsnehmer in aller Regel vergebens warten .
Und , dies vor allem, was soll ein Normversicherungsnehmer von einer Akteneinsicht haben ? Nichts .
Frank G. Bechyna